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Aufholjagd hat begonnen
Seit 2019 auf Initiative von Mitgliedern des Niedersächsischen Landtages auch im Westharz die Natur- und Geoparkarbeit finanziell auf ein solideres Fundament gestellt wurde, konnte der in der Welterbestadt Quedlinburg geschäftsansässige Regionalverband Harz seine Aufholjagd starten. Es gilt anzuschließen an das Niveau der Ausstattung der Geopunkte des UNESCO-Geoparks in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit zweisprachigen Informationstafeln. Im Gebiet des Landkreises Nordhausen (Thüringen) sind fast 100 % erreicht. In Sachsen-Anhalt sind zwei Drittel der Arbeit erledigt. „Auch im Harz in Niedersachsen fangen wir nicht bei Null an,“ so Natur- und Geoparkleiter Dr. Klaus George und ergänzt: „Das ist Segen und Herausforderung zugleich.“ K.
Veranschaulichen lässt sich das am Beispiel der Beschilderung rings um die Talsperren der Harzwasserwerke. Um einen erfolgreichen Start der Aufholjagd zu präsentieren, gab es in dieser Woche ein Treffen an der Granetalsperre. Zugegen waren dabei auch Bürgermeister Ingo Henze (Langelsheim) und Barbara Eberhardt. Die Ortsbürgermeisterin von Astfeld konnte sich noch sehr gut erinnern, an die fast 50 Jahre alten Informationstafeln des Naturparks Harz und die Tafeln „Geologische Wanderpfade Nordharz“. Sie waren ausgeblichen, mehr oder weniger intensiv bepflastert mit Aufklebern aller Art, zeigten völlig veraltete Wanderkarten und Texte, die verstehen konnte, wer Geologie studiert hatte. Nach einem ersten Kontakt mit Marcus Hödl, dem Leiter des Betriebshofs Clausthal der Harzwasserwerke und daraufhin erfolgter Abstimmung mit dem Bereich Unternehmenskommunikation in Hildesheim war sehr schnell klar: Eine Erneuerung durch den Regionalverband Harz wird von den Harzwasserwerken als willkommene Hilfe verstanden. Was dabei herauskam kann sich sehen lassen. Die Karten auf den neuen Tafeln zeigen das jüngst modernisierte Wanderwegenetz. Die korrekte Darstellung wurde von der Geschäftsstelle des Harzklubs geprüft und bestätigt. Hinzugekommen sind Bilder und kurze Texte, meist zu den Wanderzielen, die sich über abzweigende Wege erreichen lassen. Die vorher schon vorhandenen Verhaltenshinweise mit Bezug zum Trinkwasserschutz gibt es nun in mehreren Sprachen, darunter Englisch, Dänisch und Holländisch.
Aufgrund der Corona-Pandemie war eine öffentliche Präsentation bisher jedoch nicht möglich. Angedacht war ursprünglich eine geführte Fahrradtour rund um den Stausee. Umso mehr freute sich der Regionalverband Harz über das positive Echo aus Langelsheim. Bürgermeister Ingo Henze hob hervor, wie wichtig aktuelle Informationstafeln sind, die Einheimische ebenso ansprechen wie Gäste aus dem In- und Ausland. Dabei geht es nicht allein darum, den Menschen eine Orientierungshilfe zu geben. Auch die Entwicklung unserer lebenswerten Kulturlandschaft lässt sich so vermitteln.
Die Granetalsperre liegt als Geopunkt 10 im Geopark-Teilgebiet um die Landmarke 3 mitten drin im UNESCO Global Geopark Harz ∙ Braunschweiger Land ∙ Ostfalen. Landmarken wie der Rammelsberg sind weithin sichtbare und besonders bekannte Orientierungspunkte. Um sie herum gruppieren sich lohnenswerte Ausflugsziele, die als Geopunkte zu einem Besuch empfohlen werden. Allein rings herum um den Geopunkt 10 hat der Regionalverband Harz jetzt zwölf alte Informationstafeln erneuert. Im Wandergebiet Eckertalsperre waren es im letzten Jahr fünf erneuerte Informationstafeln. Aktuell befasst sich der Regionalverband Harz mit der Erneuerung der Tafeln im Wandergebiet Hahnenklee und arbeitet dabei eng zusammen mit dem dortigen Zweigverein des Harzklubs. K. G.
Zu unserem Bild:
Ortsbürgermeisterin Barbara Eberhardt, Bürgermeister Ingo Henze und Dr. Klaus George (v. l.) präsentieren die Informationstafel „Zwischen Dittmars- und Todberg“. (Foto: Czymoch/RVH)