Have any questions?
+44 1234 567 890
Deutsches UNESCO Global Geopark-Forum zu Gast im UNESCO Welterbe Grube Messel, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald
Nationaler und internationaler Austausch und Ausstellung „Klimawandel im Spiegel der Erdgeschichte“ – Deutsch-Griechisches Gemeinschaftsprojekt
Messel. Das UNESCO Welterbe Grube Messel und der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald (UNESCO Global Geopark) waren Gastgeber der jüngsten Sitzung des Forums der deutschen UNESCO Global Geoparks, zu deren Mitgliedern neben dem hiesigen Geopark auch die UNESCO Global Geoparks Harz ∙ Braunschweigerland ∙ Ostfalen, Inselsberg Drei Gleichen, Muskauer Faltenbogen, TerraVita, Schwäbische Alb und Vulkaneifel, sowie der im Antragsverfahren befindliche Geopark Ries zählen. Als Gäste waren neben Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, Vorsitzender des Forums sowie des deutschen Nationalkomitees für das UNESCO-Programm „Weltdokumentenerbe“, Dr. Marlen Meissner, Head of Department 'Heritage, Nature, Society' Deutsche UNESCO-Kommission e.V. und Prof. Dr. Nikolaos Zouros, Direktor UNESCO Global Geopark Lesbos und Präsident des Global Geoparks Network (GGN), geladen.
Anlass des Treffens war der gemeinsame Austausch der nationalen und internationalen Geopark-Aktivitäten sowie die internationale Ausstellung „Klimawandel im Spiegel der Erdgeschichte“, eine Kooperation der Geoparks Lesbos und Bergstraße sowie dem UNESCO Welterbe Grube Messel, die noch bis zum 20. Mai 2022 im Besucherzentrum zu sehen sein wird.
Erörtert wurde neben den langjährigen internationalen Aktivitäten zwischen den Partnern die Wichtigkeit, innerhalb der UNESCO-Familie mit programmübergreifenden Projekten, wie beispielsweise dieser gemeinsamen Ausstellung zu agieren.
Im Anschluss an das Mitglieder-Treffen hielt Prof. Dr. Zouros einen öffentlichen Vortrag mit Einblicken in die Thematik des Klimawandels in Verbindung zur heutigen Bio- und Geodiversität von Lesbos. Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erfuhren, wie katastrophal der Vatousa-Vulkanausbruch vor 19 Millionen Jahren die damalige Lebewelt verändert hat. Dabei sind mehr als die Hälfte der Tiere und Pflanzen ausgestorben. Die gesamte Region wurde mit vulkanischem Material bedeckt, konserviert und versteinert. Millionen Jahre später ermöglichen uns diese versteinerten Zeugen, darunter zahllose, spektakuläre erhaltene Baumstämme, eine Rekonstruktion der damaligen Lebewelt und geben uns Hinweise auf die Folgen des Klimawandels in der Erdgeschichte. Dazu Prof. Zouros: „Die Ausstellung vermittelt am Beispiel des versteinerten Waldes von Lesbos in Griechenland, wie sich der Klimawandel auf die Erdgeschichte auswirkt und wie wir aus den Vorgängen, die unseren Planeten im Laufe der Jahrmillionen immer wieder verändert haben, lernen können.“ „Die Geoparks vereint der ganzheitliche Ansatz, in die Vergangenheit zu schauen, daraus Rückschlüsse zu ziehen und zu ergründen, wie alles in Verbindung steht, um basierend auf diesem Wissen eine gemeinsame Zukunft zu gestalten“, so Dr. Jutta Weber, Geschäftsführerin UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald. Hierzu ergänzt Dr. Marie-Luise Frey, Geschäftsführerin der UNESCO Welterbestätte Grube Messel gGmbH: „Die regionale Vernetzung in Verbindung mit internationalen Kooperationen im Global Geoparks Netzwerk GGN sind von besonderer Bedeutung. Dadurch verfolgen wir einen ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz, bei dem wir lernen können wie unsere Erde funktioniert.“
Die Fortsetzung des Austauschs und des Wissenstransfers wird im Rahmen des von der EU geförderten Projekts „Heritage for Rural Regeneration“ (RURITAGE, Horizon 2020) ermöglicht. Ein Projekt, in dem der UNESCO Global Geopark Lesbos ein zentraler Kooperationspartner ist. Es widmet sich der nachhaltigen Entwicklung von ländlichen Gebieten durch die Aufwertung ihres Natur- und Kulturerbes.
Zu dem Foto: V.l.n.r.: K. Löwen, Dr. J. Weber, Dr. M. Kupetz, Prof. Dr. N. Zouros, H. Escher, Dr. M. Meißner, Prof. Kunze, Dr. M.-L. Frey, Dr. A. Schüller, Dr. H. Zellmer, Prof. Dr. J.F. Leonhardt StS a.D., Dr. M. Alivernini, Dr. S. Reyer-Rhode, J. Franzen, H. Burkhardt, Dr. T. Fischer, G. Zwerger. (Foto: Ingmar Kurth)