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Zehn Jahre UNESCO-Status: Geopark bereitet sich auf internationale Prüfung vor

Was ein Geopark überhaupt ist, ist für viele nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Kurz erklärt handelt es sich um eine Region, in der es bedeutende geologische Besonderheiten zu entdecken gibt. Doch ein Geopark ist weit mehr als ein Ort mit spannenden Gesteinen: Als „UNESCO Global Geopark“ (UGGp) trägt er eine besondere Verantwortung. Die weltweit über 200 Geoparks mit diesem Titel gelten als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Neben dem Schutz und der Vermittlung geologischer Werte spielen auch Bildung, Forschung, Tourismus und regionale Entwicklung eine zentrale Rolle.
Den Titel „UNESCO Global Geopark“ erhält eine Region daher nicht dauerhaft. Alle vier Jahre findet eine sogenannte Revalidierung statt – eine gründliche Überprüfung durch unabhängige Expertinnen und Experten anderer UNESCO-Geoparks. Dabei geht es um die Frage, ob die Qualitätsstandards weiterhin erfüllt werden.
Internationale Begutachtung im Sommer 2025
Für den UNESCO Global Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen (HBLO) steht in diesem Jahr eine solche Revalidierung an. Vom 30. Juni bis zum 4. Juli 2025 besuchen zwei erfahrene Geologen die Region: ein Experte des Geoparks Sierra del Norte aus Andalusien (Spanien) und eine Fachfrau des Alxa Desert Geoparks aus China. Gemeinsam mit dem Geopark-Team bereisen sie ausgewählte Orte im gesamten Gebiet.
Der Anlass fällt in ein besonderes Jahr: Der Geopark HBLO feiert 2025 sein zehnjähriges Jubiläum als UNESCO Global Geopark. Seit 2015 trägt die Region den internationalen Titel und ist damit Teil eines globalen Netzwerks von Landschaften, die durch ihre geologische, kulturelle und naturräumliche Bedeutung herausragen.
Geologie, Kultur und gelebte Regionalität
Für die anstehende Überprüfung wurde ein vielseitiges Besuchsprogramm vorbereitet. Neben geowissenschaftlich bedeutsamen Stationen spielt in diesem Jahr auch das kulturelle Erbe eine besondere Rolle – ein integraler Bestandteil des UNESCO-Konzepts. Vorgesehen ist unter anderem ein Besuch beim traditionsreichen Brockenbauer Thielecke in Tanne, wo ein Antrag zur Anerkennung des Roten Höhenviehs als immaterielles Kulturerbe vorgestellt wird. Auch die neu gestalteten „Kuhbänke“ am Höhenvieh-Pfad werden im Rahmen der Revalidierung offiziell eingeweiht.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Eröffnung eines neuen Geopark-Informationszentrums in Bad Harzburg. Die feierliche Einweihung findet gemeinsam mit der Delegation statt.
Gemeinsam für Qualität und nachhaltige Entwicklung
Organisiert wird das Programm von den beiden Trägern des Geoparks – dem HARZVERBAND e. V. mit Sitz in Quedlinburg und dem Geopark-Trägerverein Braunschweiger Land – Ostfalen e. V. mit Sitz in Königslutter am Elm. Beide Vereine setzen sich gemeinsam für die Weiterentwicklung des Geoparks und die Qualitätssicherung im Sinne der UNESCO-Kriterien ein.
Sollte das Ergebnis der Revalidierung positiv ausfallen, darf der Geopark HBLO für weitere vier Jahre den UNESCO-Titel führen. Mit einer Entscheidung wird frühestens Ende des Jahres gerechnet. Bis dahin steht fest: Der Geopark lebt – und verbindet Natur, Wissenschaft und Kultur in einer international anerkannten Modellregion.