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Die Mitgliedsgemeinden des Regionalverbands Harz in der Reihenfolge des Alphabets vorzustellen, ist eine bis ins Jahr 2003 zurückreichende Entscheidung. Damals hatten sich die seinerzeit noch selbstständige Gemeinde Abberode, heute ein Ortsteil der Stadt Mansfeld, und die Stadt Ballenstedt als erste entschieden, den Träger des Geoparks durch ihre Fördermitgliedschaft zu unterstützen. Seit 2022 tut dies nun auch die Stadt Allstedt. Östlich von Allstedt liegt der Ziegelrodaer Forst. Weite Teile dieses Waldgebietes gehören zum Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland. Von dort auf der Straße L219 kommend, erreichen wir am Waldrand die östliche Grenze des UNESCO-Geoparks Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen und keine 2 km weiter, am Abzweig zum Flugplatz Allstedt, die Gemarkungsgrenze der Kernstadt. Südlich der Straße liegen große Solarparks. Großflächige Solaranlagen auch am Rand weiterer Ortsteile der Einheitsgemeinde Stadt Allstedt, so bei Wolferstedt oder Niederröblingen; Solaranlagen selbstverständlich auch auf zahlreichen Dächern. Dort, wo die Spitzkegelhalde der früheren Schachtanlage Niederröblingen in der Helmeniederung den Blick auf sich zieht, befindet sich eine große Biogasanlage. In den Gemarkungen der Ortsteile Nienstedt und Sotterhausen drehen sich Flügel hoher Windräder. Über regenerative Energie wird in der Einheitsgemeinde Stadt Allstedt nicht nur geredet. Hier wird sie gewonnen!
Gut 1,5 km weiter vom Abzweig Flugplatz in Richtung Allstedt befindet sich nördlich der Landesstraße L219 ein Aussichtspunkt. Schauen wir von dort in Richtung NW, liegt uns in der Niederung der Rohne, einem Nebenfluss der Helme, die Stadt Allstedt zu Füßen. Eingerahmt wird das Stadtpanorama vom Natur- und Geopark Kyffhäuser zur linken bzw. vom Naturpark Harz zur rechten Hand. Bis hinein in den Naturpark Harz reicht das Gebiet der Einheitsgemeinde. Den dort liegenden Ortsteil Pölsfeld hatten wir in der Ausgabe Mai 2023 dieser Zeitschrift vorgestellt. Aus dem Meer der vielen Hausdächer der Kernstadt Allstedt erhebt sich der Turm der evangelischen Kirche St. Johannes Baptist. Sie wurde 1765 im Stil des Thüringer Rokoko errichtet. Es ist eine der größten Kirchen in diesem Baustil. Sie war als Ersatz eines Baus errichtet worden, in dem Thomas Müntzer (U 1525) wirkte und lehrte. Das nahegelegene Rathaus ist ein ursprünglich spätgotischer Bau. Ein Portal im Erdgeschoss datiert in das Jahr 1472. Mehrfach umgebaut, wird das Aussehen des Rathauses heute sehr stark von der Renaissance geprägt. Der Adler im vorderen Feld des Stadtwappens wird als Hinweis auf die Pfalzgrafschaft Sachsen gedeutet. Die gekreuzten Schwerter im hinteren Feld bezeugen Allstedts einstige Zugehörigkeit zu Kursachsen. 1510 stattet Kurfürst Friedrich der Weise (U 1525) das von ihm erneut zur Stadt erhobene Allstedt mit wichtigen Privilegien aus, darunter Selbstverwaltung und nieder Gerichtsbarkeit).
Zur früheren Geschichte Allstedts als Pfalzstandort informiert eine Informationstafel des Geoparks auf dem Gelände der Burg Allstedt. Es wird angenommen, dass der gut bezeugte Königshof und die Pfalz bereits von den Karolingern angelegt worden waren.
von Dr. Klaus George
Quellen:
Naturparke_George; Eingerahmt von den Naturparken Kyffhäuser und Harz liegt uns die Stadt Allstedt zu Füßen.
Schloss_George.jpg; Ort deutscher Geschichte: Schloss Allstedt mit Spuren von Romanik, Renaissance, Barock und Historismus
Rathaus Allstedt mit Renaissancegiebel (16. Jh). Alle Fotos: Dr. Klaus George