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Der nur um die 400 Einwohner zählende Ort an der Wipper ist seit 2005 in Aschersleben eingemeindet. Wer sich für die Landesgeschichte Anhalts interessiert, dem sei ein Abstecher nach dorthin ans Herz gelegt. Wie kaum ein anderer Ort hat Klein Schierstedt seine Geschichte öffentlich sichtbar gemacht. So ist an der Giebelwand eines Hauses unter anderem die Kopie der am 28. August 1010 in Bamberg ausgestellten Urkunde zu sehen, in der König HEINRICH II. die Schenkung von "Scerstedde" (in der Grafschaft GEROs) an das Bistum Bamberg bestätigt. Bis 1847 lag der nördlich bzw. links der Wipper gelegene Teil des Ortes im Herzogtum Anhalt-Köthen (später Anhalt-Bernburg, Amt Warmsdorf). Das südlich der Wipper gelegene Dorf war Teil des Herzogtums Anhalt-Dessau (Amt Sandersleben). Auch dies wird auf einem Transparent thematisiert. Am 1. Juni 1860, also drei Jahre vor der Wiedervereinigung Anhalts, wurden beide Gemeinden zu Klein Schierstedt zusammengeschlossen. Im rechts der Wipper gelegenen Ortsteil finden wir nicht nur die größeren Höfe, sondern auch die teilweise aus Rogenstein erbaute Kirche (spätes 16. Jh.). Seine heutige Form erhielt der mächtige, im oberen Teil eigentümlich achteckige Turm der Gnadenkirche erst im Ergebnis einer Erneuerung im Jahr 1825. Die Kirchgemeinde gehört zum Pfarramt Plötzkau (Evangelische Landeskirche Anhalts). In Klein Schierstedt wurde zeitweilig Bergbau auf Kalisalz betrieben. Größter Arbeitgeber im Ort ist heute ein Produzent von Industrieschokolade (65 Beschäftigte).
von Dr. Klaus George