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Nur zwei Kilometer westlich von Tanne liegt der kleine Ort Sorge. Der Ortsname hat nichts mit sorgenvollen Verhältnissen zu tun. Er leitet sich vielmehr vom Vorhandensein historischer Grenzen (althochdeutsch „Zarge“) in dem Gebiet ab. Der Erholungsort mit seinen rund 80 Einwohnern lag immer an irgendeiner Grenzlinie. Zur Zeit der Entstehung des Ortes im 14 Jahrhundert verlief hier die Grenze zwischen den Einflusssphären des Klosters Walkenried und des Bistums Halberstadt. Später bildete die Warme Bode die Landesgrenze zwischen Preußen und Braunschweig. Von 1945 bis 1989 lag der kleine Ort direkt an der Innerdeutschen Grenze und im Sperrgebiet. Urkundlich wurde 1506 zum ersten Mal ein „Hüttenmeister zu Sorge“ erwähnt. Die Verhüttung von Erzen lässt sich jedoch bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Etwas Bode aufwärts lag das Hüttenwerk Voigtsfelde, dessen Anfänge bis 1224 zurückreichen. Durch die verkehrsgünstige Lage am Schnittpunkt mehrerer Bahnlinien, konnte sich Sorge ab 1900 zu einer besuchten Sommerfrische entwickeln. Heute lebt der Ort ausschließlich vom Tourismus. Als besondere Sehenswürdigkeit sind hier einige Überreste der ehemaligen Grenzsperranlagen im Freilandgrenzmuseum zu besichtigen. Das kleine Grenzmuseum im ehemaligen Bahnhofsgebäude gibt zudem Auskunft über die geschichtliche Entwicklung der früheren deutsch-deutschen Grenze.